Der früh besiedelte Raum Inkwilersee (Insel, Moore) hat Siedlungskontinuität vom Neolithikum (Jungsteinzeit) bis ins Mittelalter. Der Ort gehörte mit Boden und Gericht den Grafen von Kyburg, die ihn 1402 an die Stadt Burgdorf verkauften. Diese unterstellte Inkwil der Verwaltung ihres Grasswilvogts, der auch dem Niedergericht vorstand, bis Burgdorf dieses 1566 mit dem Gericht Thörigen vereinte; in anderen Belangen blieb Inkwil in der Vogtei Grasswil. Als Dingstätte des kyburgischen, ab 1406 bernischen Landgerichts Murgenthal, kam Inkwil unter die bernische Landvogtei Wangen. 1720 kaufte Hieronymus von Erlach das Niedergericht Inkwil; 1721 trat er es an die Stadt Bern ab, die es mit Bützberg vereinte. Kirchlich gehört Inkwil zu Herzogenbuchsee. Die bäuerliche Gemeinde liegt an der Bahnlinie Herzogenbuchsee-Solothurn (seit 1992 nur noch Busbetrieb).
Podcast Dini-Mundart-Magazin
Zusammenfassung aus der Sendung von Radio SRF1 vom 6. Januar 2022
Der Zeitraum im Mittelalter von 6. bis zum 13. Jahrhundert war prägend für viele Siedlungsnahmen. In der zweiten Hälfte des 6. und im 7. Jahrhundert stiessen die Alemannen aus dem süddeutschen Raum vor und siedelten im Schweizer Mittelland. Nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs bestand dort ein "Niemandsland" zwischen den romanisch-burgundischen Städten, das friedlich besiedelt werden konnte.
Viele alemannische Ortsbezeichnungen gehen auf die Namen einflussreicher Persönlichkeiten zurück, die zusammen mit einer Gruppe eine Siedlung aufbauten. Der Siedlungsnahme fängt meistens mit dem Rufnamen eines Anführers zusammen. Im Fall von Inkwil steht der Rufname Ingo, Inggo, Hincho dahinter. Ortsbezeichnungen mit Wil, Wiler, Weiler bzw. frönzösisch Willer, Villard / Villard sind meistens im 8. oder 9. Jahrhundert entstanden. Sie basieren aus dem spätlateinischen Wort "villaris", was "zur Villa / zum Landhaus gehörend" bedeutet. Inkwil bedeutet folglich beim Landhaus / beim Hof des Inggo.